The Devil's Step at the Cathedral
- Stephanie Veith
- Nov 6, 2021
- 5 min read
Updated: Nov 7, 2021
A German tale when the devils can't tolerate another church in Munich, the Frauenkirche!

Master Jörg Ganghofer had almost completed the Frauenkirche when the Prince of Hell heard about the construction.
"What, another church in Munich!" he shouted - almost bursting with rage - at the sub-devil who had brought him the bad news, but who truly couldn't help it. "There are enough churches there to be a thorn in my side anyway, more than enough!"
"We can't tolerate that, your majesty," the subdevil agreed with him, and then withdrew hurriedly so as not to become the victim of his ruler's wrath. But he continued to rage:
"I will not tolerate that either! It brings too great harm to my kingdom. Then the sinners, with whom I have struggled for years, will again take refuge in Mary and pray and pray. And if I know Mary, she will let herself be softened again and put in a good word for these souls with her son, so that in the end they will still slip through my fingers. That is too much! Maybe we will have problems with the new generation down here! I must prevent this construction at all costs!"
Spitting fire and brimstone, he drove out of hell, hurried to his friend, the wild storm, and consulted with him.
"Be glad that you got wind of the matter in time, at least something can be done about it!" the latter calmed the raving man. "The two of us will be able to deal with the church! As long as it is not yet consecrated, you can still enter it and destroy it from the inside. I attack it from the outside. Together we'll bring it down, we wouldn't have to be storm and devil!"
Quickly, the two wild fellows went to the women's square, where the pious building rose, and set to work. With a great leap the devil jumped into the church. He stopped under the organ, looked around and thought about where he should best begin with the destruction. Then suddenly a grin of satanic joy covered his face, which was ugly enough as it was. For he had not been able to discover a single window in the entire church, no matter how eagerly he had looked around.
"The stupid dolts of builders have actually forgotten the windows!" he cried, laughing derisively, slapping his thighs and stamping his foot so hard with joy that the step dug into the stone on which he was standing. "No one goes to pray in a church without windows, the whole building is for nothing, ha, ha, ha!"
Amused and in good spirits, he left, because the incredible stupidity of the builder had saved him the trouble of destroying the church.
He later realized his mistake when he saw the crowds of people streaming into the church. But although it almost tore him apart with rage, he could no longer harm the building because it was already consecrated. The storm, however, the ally of the devil, still rages in impotent fury around the Frauenkirche. It shakes and tugs at the building and tries desperately to keep the pious from entering the church. He whizzes around their ears, ruffles their hair or tears off their hats and whirls them away. This futile but never ceasing effort of the storm wind to keep people away from the place of worship is also the reason why there is always such a draught around the Frauenkirche.
German Manuscript
Meister Jörg Ganghofer hatte die Frauenkirche schon fast vollendet, als der Höllenfürst von dem Bau erfuhr.
"Was, schon wieder eine Kirche in München!" schrie er - vor Wut fast zerspringend - den Unterteufel an, der ihm die schlechte Nachricht überbracht hatte, der aber wahrhaftig nichts dafür konnte. "Dort sind ohnehin genug Kirchen, die mir ein Dorn im Auge sind, mehr als genug!"
"Das können wir nicht dulden, Majestät", pflichtete ihm der Unterteufel bei und zog sich dann schleunigst zurück, um nicht Opfer des Zornes seines Herrschers zu werden. Der aber tobte weiter:
"Das werde ich auch nicht dulden! Es bringt meinem Reich zu großen Schaden. Da werden die Sünder, mit denen ich mich jahrelang abgeplagt habe, sich wieder zu Maria flüchten und beten und beten. Und wie ich Maria kenne, wird sie sich wieder erweichen lassen und bei ihrem Sohn ein gutes Wort für diese Seelen einlegen, so daß sie mir zuguterletzt doch noch durch die Lappen gehen. Das ist zuviel! Womöglich bekommen wir hier unten noch Nachwuchsschwierigkeiten! Ich muß diesen Bau um jeden Preis verhindern!"
Feuer- und schwefelspeiend fuhr er aus der Hölle, eilte zu seinem Freund, dem wilden Sturm, und beriet sich mit ihm.
"Sei froh, daß du noch rechtzeitig von der Sache Wind bekommen hast, da kann man wenigstens etwas dagegen unternehmen!" beruhigte dieser den Tobenden. "Wir zwei werden mit der Kirche schon fertig werden! Solange sie noch nicht geweiht ist, kannst du sie noch betreten und von innen her zerstören. Ich greife sie von außen an. Zusammen werden wir sie schon zu Fall bringen, wir müßten nicht Sturm und Teufel sein!"
Flugs begaben sich die beiden wüsten Gesellen zum Frauenplatz, wo sich das fromme Gebäude erhob, und machten sich ans Werk. Mit einem großen Satz sprang der Teufel in die Kirche hinein. Unter der Orgel blieb er stehen, schaute sich um und überlegte, wo er am besten mit der Zerstörung beginnen sollte. Da überzog plötzlich ein Grinsen satanischer Freude sein Gesicht, das auch so schon häßlich genug war. Er hatte nämlich, so eifrig er sich auch umgeschaut hatte, kein einziges Fenster in der ganzen Kirche entdecken können.
"Da haben die dummen Tölpel von Bauleuten doch tatsächlich die Fenster vergessen!" schrie er, schlug sich hohnlachend auf die Schenkel und stampfte vor Freude mit dem Fuß so fest auf, daß der Tritt sich in den Stein auf dem er stand, eingrub. "In eine Kirche ohne Fenster geht kein Mensch zum Beten, da ist der ganze Bau umsonst, ha, ha, ha!"
Vergnügt und bester Dinge machte er sich von dannen, weil die unglaubliche Dummheit des Baumeisters ihm die Mühe erspart hatte, das Gotteshaus zu zerstören.
Wohl bemerkte er später seinen Irrtum, als er die Scharen von Menschen sah, die in die Kirche strömten. Doch obgleich es ihn vor Wut fast zerriß, er konnte dem Bauwerk nichts mehr anhaben, weil es schon geweiht war. Der Sturm aber, der Bundesgenosse des Teufels, rast noch immer in ohnmächtigem Grimm um die Frauenkirche. Er rüttel und zerrt an dem Gebäude und versucht verzweifelt, die Frommen vom Betreten der Kirche abzuhalten. Er saust ihnen um die Ohren, zerrauft ihnen die Haare oder reißt ihnen die Hüte herunter und wirbelt sie fort. Dieses vergebliche, aber nie nachlassende Bemühen des Sturmwindes, die Leute von dem Gotteshaus fernzuhalten, ist auch der Grund dafür, daß es um die Frauenkirche herum immer so zieht.
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